Mittwoch, 11. Januar 2017

#Kontra K - Erfolg ist kein Glück

Hallo Menschen,

Zu allererst eine kleine Einleitung:
Dies ist mein erster Blog, ich hatte bisher noch keinen Grund zu bloggen, aber wie so vieles im Leben, hat sich das geändert. Der Inhalt dieses Blogs ist nicht fiktiv. All das passiert wirklich und ich bekomme Caros Briefe tatsächlich. Mein Name ist Chris, ich bin nicht Caro. Warum dieser Blog dennoch diesen Namen trägt, werdet ihr im Folgenden erfahren.


Ich habe vor ein paar Tagen, sprich, den 14.01.2017 Post bekommen. Ist an sich ja nicht weiter schlimm. Auf dem Brief stand handschriftlich meine Adresse, aber leider kein Absender. Auch das Schriftbild war mir unbekannt. Naja, ich seh's mit Datenschutz nicht so eng und bekomme des Öfteren Post von unbekannten Menschen, sei es durch Postcrossing oder Ähnliches.

Nun ja, kommen wir zum Brief an sich. Der Brief beginnt mit „#Kontra K – Erfolg ist kein Glück“, deswegen die Wahl des Titels. Dann die Erklärung: Die Person möchte anonym bleiben und mir in keiner Weise die Möglichkeit geben, mit ihr zu kommunizieren. Soll mir recht sein, ich habe viele
Fragen, respektiere jedoch die Entscheidung.

Ich werde keinesfalls den kompletten Inhalt der Briefe hier veröffentlichen und alle Namen anonymisieren, trotzdem nehm ich mir das Recht heraus, davon zu berichten (bzw. zu bloggen) und vereinzelte Textstellen zu zitieren, vielleicht auch mal ein Bild hochzuladen.
Trotzdem versuche ich das wichtigste aus den Briefen zusammenzufassen :)

„Lieber Chris,
ich schreibe seit langer Zeit Tagebuch, aber ich möchte, dass meine Worte gelesen werden. Nicht, weil ich mich für eine große Begabung halte, was das Schreiben angeht, sondern einfach, weil ich das Gefühl haben möchte, dass ich nicht einfach in die Leere schreibe.“

Das kann ich nachvollziehen und irgendwie ist das ganze ja auch spannend. Ich bin quasi ein Brieftagebuch eines mir völlig fremden Menschen. Die Idee ist cool und bloggenswert, deswegen hab ich diesen Blog gestartet. Diese Worte sollen nicht ungelesen bleiben. Sollte die Person diesen Blog finden und etwas dagegen haben, weiß sie ja, wie sie mich kontaktieren kann :)

„Ich hatte eben das Bedürfnis zu schreiben, weil ich gemerkt habe, dass sich gerade alles verändert. Kennst du das? Wenn du den vergangenen Tag betrachtest, hat sich nichts verändert. Aber wenn man ein Jahr zurückschaut ist quasi alles anders.“

Wer kennt das nicht? Und wer von uns hat in solchen Phasen nicht auch jemanden zum Reden gebraucht? Die Idee des Brieftagebuchs fasziniert mich immer mehr. Man kann sich alles von der Seele schreiben und weiß, dass es auch gelesen wird! Teilweise fühl ich mich ein bisschen hilflos. Ich lese von schwierigen Zeiten und Situationen und kann der Person, die mir so viel anvertraut nicht helfen.

Unsere unbekannte Person erinnert mich in vielerlei Hinsicht an mich selbst, wenn man das so sagen kann. Sie hilft lieber anderen, als sich selbst. Besitzt mehr Empathie, als die meisten andere Menschen, die ich kenne. Ich glaube auch sie ist ein wenig hilflos, denn sie will ihrer besten Freundin (im Folgenden „Laura“ genannt) helfen, diese muss gerade den Tod ihres Vaters verarbeiten und viele Entscheidungen treffen, weil ihre Mutter mit der Situation überfordert ist. Unsere Protagonistin macht sich deswegen viele Sorgen um Laura. Ich hoffe die beiden stehen das zusammen durch!

Sie erzählt mir ebenfalls vom Ende ihrer Beziehung und von dem komischen Gefühl, das man hat, wenn immer etwas da war, und es auf einmal weg ist. Außerdem hat sie während ihrer Beziehung ihre Freunde zeitlich ein bisschen vernachlässigt. Ich habe mal gelesen, dass wenn man sich verliebt, verliert man 2 enge Freunde… Hoffentlich findet sie den Draht zu ihnen wieder. Freunde und Beziehung unter einen Hut zu bringen ist nicht immer leicht.

Die Familienverhältnisse sind schwierig, im Brief werden sie als „abgefucked“ bezeichnet. Getrennte Eltern, lebte seit der Trennung bei der Mutter, die macht was sie will und eher so etwas wie die beste Freundin ist. Sie soll trotzdem cool drauf sein, aber auf den ersten Blick ist sie bestimmt zu speziell für Fremde. Später dann zum Vater, neue Frau, neue Geschwister, haben geheiratet, sind jetzt unglücklich und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis auch das wieder auseinander geht.

„Da mein Vater aber eigentlich relativ korrekt ist, verbringe ich jetzt mehr Zeit mit ihm und wir zwei sind so das Verbündnis in dieser kranken Familie, wobei du dir jetzt vermutlich nicht vorstellen kannst, was an der Familie so krank sein soll, das ist aber auch nicht mit 2 Sätzen zu erklären“

Gut, ich weiß zwar ein bisschen mehr als ihr, aber vielleicht kommt der Knaller ja noch :)


„Also gut, Chris. Du bist nun vermutlich ziemlich verstört von diesem Brief und fragst dich, was das soll. Aber ich hoffe, du findest es ein wenig cool, dass ich dir schreibe und ich hoffe ich habe in dir die richtige Person dafür ausgesucht

Ganz liebe Grüße

Caroline“

Ich nenn dich einfach Caro :)

Das war‘s von mir und Caro!


Post Scriptum

Meine Fragen:
-          Woher hat Caro meinen Namen und meine Adresse? (Kann ja bei meinem Datenschutzverhalten von überall sein)
-          Bekomm ich solche Briefe jetzt öfter?
-          Sehr coole Idee!
-          Spannend zu verfolgen und einen Einblick in das Leben eines fremden Menschen zu bekommen
-          Tut mir leid, dass ich nicht helfen kann.



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