Montag, 16. Januar 2017

#Fabian Römer - Blauwalherz / #Message To Bears - You are a memory

Hallo Menschen!

Folgendes ist bekannt zu geben: Ich habe begonnen, die Blog-Einträge auf die Daten der Briefe zu setzen, damit alles schön chronologisch bleibt, auch wenn mal mehrere Briefe an einem Tag kommen.

In diesem Brief hat mir Caro eine anonyme Mail-Adresse zukommen lassen, damit ich die Möglichkeit habe, ihr zu Bescheid zu sagen, sollte ich die Briefe nicht erhalten wollen. Fuchs wie ich bin, hab‘ ich Caro eine E-Mail geschrieben, in welcher ich ihr gesagt habe, dass die Briefe cool sind. Darüber hinaus habe ich sie über diesen Blog hier informiert und gefragt, ob das okay ist, was ich hier treibe.

Da Caro keinen direkten Kontakt wünscht, hat sie auf die Mail mit einem späteren Brief geantwortet, deswegen hat der Blog-Eintrag für Brief Nr. 3 auf sich warten lassen. So, genug Vorgeplänkel.

Caro berichtet von der Endphase in der Schule. Man Sie ist mit allerlei Gedanken beschäftigt, insbesondere mit der Berufswahl. Und man denkt ja nicht allein drüber nach. In der Zeit war es zumindest bei mir so, dass jeder wissen wollte, was ich denn so nach der Schule vorhätte. Und wenn man sich mit 16-18 entscheiden soll, was man die NÄCHSTEN 40 - 50 JAHRE täglich machen will ist schon ein starkes Stück. Caros After-Graduation-Träume sind übrigens nach Kanada ziehen und Chirurgin werden, leider hält sie beide für nicht sehr realistisch, aber das werden wir ja sehen :)

Thema Zukunftsangst:

„Ich habe am Samstag einen alten Freund wiedergetroffen, der mittlerweile studiert. Der ist richtig cool, er heißt Liam, hat lange Haare und ein Bärtchen (naja Bart) wie… er erinnert mich ein wenig an Khal Drogo :D Jedenfalls hat der (also Liam, nicht Khal Drogo) schon einen echt standfesten Plan für die nächsten 10 Jahre mindestens. Und der Plan klingt auch noch echt gut.“

Ich muss dazu sagen, dass jeder sein Leben so planen soll, wie es ihm am besten liegt. Einige planen halt schon viele Jahre voraus. Andere nehmen sich mal eine Auszeit um darüber nachzudenken, was sie eigentlich wollen, und wieder andere, so wie ich, lassen es einfach auf sich zu kommen und machen worauf sie Lust haben. Da hab ich aber selbst kontroverse Ansichten. Auf der einen Seite würde ich sagen, dass meine Lebensweise nicht unbedingt gut ist, bzw. förderlich für das Vorankommen im Leben. Auf der anderen Seite muss ich aber sagen: Warum ist das schlecht? Weil mir das gesellschaftliche System vorgaukelt ich muss so früh wie möglich anfangen zu arbeiten und das für den Rest meines Lebens durchziehen? Also Caro, mach einfach dein Ding. Merk dir nur, je mehr du planst, desto unflexibler bist du, wenn mal ein Plan nicht so klappt, wie du möchtest.

Jetzt berichtet mir Caro wieder etwas von ihrer Familie. Ihr ist aufgefallen, was sie so an ihrer Stiefmutter (Lea) stört:

„Einerseits sind es die vielen unausgesprochenen Vorwürfe. Zum Beispiel hat mein Vater sich einen relativ teuren Anzug gekauft und Lea bestellt immer viel im Internet, weshalb viele Päckchen für sie kommen, deswegen hat meine kleine Schwester (4 Jahre alt) mal gesagt: ‚Boah Mama, das sind aber viele Päckchen!‘, was einfach nur eine Feststellung eines kleinen Kindes war, kein Vorwurf. Lea musste sich aber gleich rechtfertigen: ‚Naja, dein Vater kauft sich ja auch einen Anzug für 700€.‘ Und das halt während er direkt nebendran sitzt“
Das als Paradebeispiel. Caro schreibt noch mehr, prinzipiell geht es aber immer um das gleiche Verhalten bei Lea, und das finde ich echt sauig. Ich kann mir vorstellen, dass Lea auch schon vor dem Kauf des Anzugs viele Päckchen bekommen hat, aber das sei mal so dahingestellt. Und ich glaube, wenn man sowas täglich erlebt, oder zumindest häufiger, dann platzt einem irgendwann mal was.

Dann noch etwas zur Familie im Allgemeinen:

„Zweitens ist die Tatsache, dass meinen Eltern so unglaublich wichtig ist, was andere über uns denken. Wir wohnen in einem großen, schönen Haus, haben 3 Autos und 2 Hunde. Sieht nach Wohlstand aus, oder? Tja, wir haben einen riesen Haufen an Schulden, aber meinen Eltern ist es so wichtig, den Schein des Wohlstands nach außen zu wahren, dass sie an keiner Ecke sparen wollen. Außer vielleicht an meinen Hobbys, weshalb ich auch nicht mehr tanzen gehe.“

Das soll aber eine ganz andere Geschichte sein, so Caro.


Jetzt geht es um einen Jungen. „Nicht so ein Junge“, sagt Caro :D Er heißt Milan und geht in Caros Klasse. Diese besteht aus 28 Mädchen und 3 Jungs.


„Er ist so ein richtig typischer Junge: zockt, gibt sich nicht viel Mühe in der Schule, ärgert seine Mutter… Aber im Grunde ist er eben richtig nett. Aber er hat z.B. niemanden, mit dem er reden kann und Jungs sagen zwar, sie müssen nicht reden, aber ich bin mir sicher, das muss jeder irgendwann mal.“

Ich stell mich jetzt mal nicht als Maß aller Dinge hin, aber als Junge (so zumindest bei mir) hat man auch hin und wieder Redebedarf, wenn auch seltener und vielleicht auch unter dem Einfluss von Alkohol :) Hinzu kommt, dass wegen seines Aussehens in der Schule Witze auf seine Kosten gemacht werden. Es ist nicht Mobbing, und er lacht auch oft mit, aber im Endeffekt kann man immer die gleichen Sprüche irgendwann nicht mehr hören, auch wenn sie nicht böse gemeint sind. 
Caro hat deswegen beschlossen etwas für Milan da zu sein. Und diese Entscheidung find ich richtig gut :) Ob man mit jemandem reden will oder nicht, es tut auf jeden Fall gut zu wissen, dass jemand da ist, falls man es wirklich mal braucht.


„[…] an Silvester hat er tatsächlich mit mir geredet, was mich wirklich gefreut hat. Es war schon nach Mitternacht und ich lag auf der Couch, als er sich von sich aus neben mich gelegt hat […] und angefangen hat zu reden. Einfach so von sich und seiner Familie und wieso er so viel trinkt […] und all sowas. Es hat mich echt total gefreut, dass er sich mir anvertraut hat, da fühle ich mich geehrt.“
Kannst du auch. Stell dir einfach vor, er hätte dich an diesem Abend nicht gehabt. Ich glaub es tat ihm auch sehr gut, dass er jemanden hatte, mit dem er reden konnte.

Noch etwas! Caro hat mir verraten, woher sie die Idee hat, mich als Brieftagebuch zu benutzen :) Und zwar aus dem Buch "Das also ist mein Leben" von Stephen Chbosky. Der Film dazu heißt "Vielleicht lieber morgen." Werd ich mir auf jeden Fall mal ansehen!

Caro und Chris over and out!

Post Scriptum

Meine Gedanken:

- Ich bewundere dich dafür, dass du so sehr für andere Menschen da bist, noch mehr als für dich selbst :)

- Geld fürs tanzen zu kürzen ist nie ne gute Idee…

- Lass dir Zeit mit der Entscheidung über den Berufsweg, bis du weißt, was du wirklich willst. Ist doch Quark sich unter Zeitdruck für etwas zu entscheiden, dass dann ein Jahr später schon wieder kacke ist.

- Gleich 2 Songs heute, da hat jemand Entscheidungsschwierigkeiten :D





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